myJob Karriere Camp
„Wir behalten von unseren Studien am Ende doch nur das,
was wir praktisch anwenden.“
Johann Wolfgang von Goethe
Klassenarbeiten, Vokabeltests oder GFS, das kennt man aus der Schule. Aber was bitte ist ein Assessment Center oder ein Gruppengespräch? Und wie antworte ich seriös auf eine Einladung zu einem Vorstellungsgespräch? Muss ich überhaupt antworten?
Schon bevor am 17.07.2023 an der IGMH 25 Schülerinnen und Schüler in die Karrierewoche starteten, hatten sie die erste Aufgabe zu bewältigen: Alle hatten im Vorfeld eine Nachricht bekommen, in der Ihnen die Teilnahme an der Karrierewoche bestätigt wurde. In der Einladung gab es aber auch zwei Arbeitsaufträge:
- Bitte bestätigen Sie Ihre Teilnahme per Mail bis zum xx.yy.zzzz an Frau Fey und Herrn Krieger.
- Bitte bereiten Sie eine kurze Selbstpräsentation für den ersten Tag vor (dazu gab es noch Tipps im Einladungsschreiben).
Viele Schülerinnen und Schüler, die sich in der Bewerbungsphase befinden, erhalten zu Beginn Absagen. Immer häufiger passiert das aber, weil die Schülerinnen und Schüler die Antwortmails der Unternehmen erst gar nicht oder nicht aufmerksam lesen. Wenn man eine Einladung in ein Auswahlverfahren nicht bestätigt, dann flattert als Konsequenz eine Absage ins Postfach. Denn das Unternehmen geht davon aus, dass man kein Interesse mehr an einer Ausbildung hat, wenn man nicht reagiert.
Genau deswegen beginnt die Karrierewoche schon mit dieser Simulationsaufgabe. Wie zu erwarten (denn in den Jahren zuvor passierte genau dasselbe), reagierte nur eine Person auf die Einladung und bestätigte die Teilnahme an der Karrierewoche. Natürlich durften am Montag alle Schülerinnen und Schüler in der Karrierewoche der IGMH starten – und mussten im ersten Schritt die Mail an Frau Fey und Herrn Krieger nachholen. Puh, gar nicht so einfach, jetzt keine Nachricht im WhatsApp-Stil zu verfassen, sondern eine seriöse und förmliche Nachricht zu schreiben. Am Ende hat es dann aber bei allen geklappt!
Jetzt konnte die Gruppe in die Woche starten. Es ging weiter mit dem Kennenlernen der verschiedenen Module aus Auswahlverfahren: Onlinetest, Assessment-Center, Gruppengespräch und Vorstellungsgespräch. Nach der Theorie und kleinen Simulationsübungen stieg die Nervosität am Mittwoch. Denn an diesem Tag reisten ein paar Damen und Herren aus Unternehmen an, die sonst dort die Vorstellungsgespräche mit Bewerberinnen und Bewerbern führen. Jeder Schüler und jede Schülerin hatte heute ein individuelles Vorstellungsgespräch. Natürlich war das Gespräch als Übung gedacht, aber trotzdem hatten manche ein komisches Gefühl im Bauch. Gut so, denn in der Karrierewoche geht es genau darum, solche Situationen schon mal kennenzulernen und zu schauen, wie man damit umgehen kann, was noch nicht so gut läuft und was man verbessern kann. Dabei halfen die Unternehmensvertreter*innen mit zahlreichen Tipps und tollem Feedback.
Am Donnerstag und Freitag besuchte die Gruppe dann zwei Mannheimer Unternehmen. Am Donnerstag stand die Firma Essity auf dem Programm. Eingekleidet mit Sicherheitswesten folgte die Gruppe Frau Brack und Herr Konietzke von Essity vom Werktor bis zur Ausbildungswerkstatt und durfte dort erstmal ein leckeres Frühstück einnehmen. Frisch gestärkt ging es jetzt zu einer Werkführung über das riesige Gelände. Nach den beeindruckenden Impressionen lernten die Schülerinnen und Schüler anschließend im Ausbildungsgebäude die Bestandteile des Auswahlverfahrens bei Essity kennen und durften diese durchspielen: beim Mathetest rauchten manchen die Köpfe, bei der Biegeübung zum handwerklichen Geschick fertigten mache aus der Gruppe spannende Modelle – aber nicht das vorgegebene Ergebnis an. Da muss wohl noch etwas geübt werden, falls es später in Richtung technische Ausbildung gehen sollte. Doch die Schülerinnen und Schüler erfuhren auch, dass nicht nur die „harten“ Fakten zählen wie Testergebnisse und Schulnoten. Besonders auf das Verhalten wird viel Wert gelegt, denn man arbeitet schließlich in einem Team und vertritt als Mitarbeiter oder Mitarbeiterin auch die Werte eines Unternehmens. Daher wird während eines Auswahltags bei Essity besonders das Verhalten im Umgang mit den anderen Bewerberinnen und Bewerbern und mit den Erwachsenen beobachtet.
Am Freitag besuchte die Gruppe die Firma Brillux. Auch wenn die Niederlassung in Mannheim deutlich kleiner ist als der Standort Mannheim von Essity, gab es auch hier viel zu entdecken: Lagerhalle, Farbmischanlage, Verladestellen und Bürobereich sowie der Kundenraum. Bei Brillux kommt es jedoch nicht so sehr auf handwerkliche Fähigkeiten an. Hier steht die Arbeit mit dem Kunden im Vordergrund und es werden andere Kompetenzen erwartet, die man besonders im persönlichen Gespräch herausfiltern kann. Daher verzichtet Brillux in Zukunft auf einen Einstellungstest und fokussiert sich auf das Vorstellungsgespräch.
Jedes Unternehmen hat also ein auf sich zugeschnittenes Auswahlverfahren. Gut, dass die Schülerinnen und Schüler der Karrierewoche schon mal einige der Bausteine aus Auswahlverfahren kennenlernen und ausprobieren durften. Trotzdem bleibt wichtig zu sagen, dass man sich auf jedes Verfahren vorbereiten muss. Und ähnlich wie beim Sport:
Nur mit regelmäßigem Training kann man sich verbessern J
Wir wünschen allen Schülerinnen und Schülern, die sich demnächst auf in die Bewerbungsphase machen, ganz viel Erfolg! Und wenn ihr Fragen habt: Meldet euch gerne bei Frau Fey und Herrn Krieger oder unseren Partner*innen von der Arbeitsagentur, Frau Kunkel für die Oberstufe oder Herr Ritthaler für die Mittelstufe.